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Vom Gottesacker zu Gottes Acker

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Am Wochenende konnte ich ein paar Überblicksbilder über den Gottesacker auf dem Weg zum Hortus ager dei machen, um ihn hier vorzustellen.

1600qm, ca. 20% Steigung von Südwesten nach Nordosten (also eine erstklassige Sonnenfalle).

Das Freizeitgrundstück gehört meinen Schwiegereltern, und außer für den Pool interessieren sie sich  nicht für Garten. Mein Mann ist Einzelkind, also fällt der Garten höchstwahrscheinlich mal an uns. Seit Juli 2020 buddele ich dort mit dem Ziel auf mehr Natur und einen altersgerechten Garten herum. Da prägte ich auch unsere interne, blasphemische Bezeichnung "Gottesacker", weil der Pflanzenbestand einen ausgeprägten Friedhofcharme hat: Koniferen, Thujen, Rhododendren, Skimmie, Kolkwitzie, Kirschlorbeer, Flieder, Zierrosen, kurzgehaltener Grünbelag. Seit Umgestaltungsbeginn fällten wir ca. 7 Bäume, drei ließen wir fällen, ein Dutzend sind noch da.

Gedanklich unterteilte ich das Areal in vier Bereiche: Südwesten vor dem Haus - soll mal eine quadratische Natursteinterrasse in Anlehnung an den Neorenaissancestil des alten Hauses bekommen. Südosten dahinter ist das Wäldchen. Hinter dem Haus liegt im Westen das Poolareal, im Osten entsteht vor der Hütte und den Holzschobern eine Blumenwiese mit Obstbäumen.

DasBild zeigt das Grundstück von der Straße aus. Man blickt zum historistischen Gartenhaus - eine Demonstration deuscher Größe im Schweizer Stil - auf. Das Nachbargrundstück wurde letzten Oktober geräumt und als Baugrundstücke verkauft. Meine Schwiegis kauften den Streifen links der Betonzaunsäulen als zukünftige Zufahrt. Momentan schaffen wir alles Material vom Betrachtungsstandpunkt aus hoch.

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Zum Wäldchen:

Bild 1: Der Eingangsbereich fast im Ursprungszustand August 2020.

Bild 2: Bis Oktober 2021 verbreiterte ich den Weg, markierte mit größeren Ästen von Fällmaßnahmen Wege, schmiss selbst gesammelte Blumensamen aus, pflanzte Minzen und eine Felsenbirne nebst Beinwell (Nachbargrundstück).

Bild 3: Ich machte einen Weg schubkarrentauglich. Der Garten war nicht für gärtnerische Arbeiten ausgelegt. Ganz oben am Zaun steht die erste Totholzhecke, davor die Sauerkirsche "Karneol" und eine Schwarze Johannisbeere (Nachbargrundstück). Um den alten Wurzelstock warf ich schon Wilde Möhre und Karde aus, aber da tut sich nichts. Gesetze Königskerzen gehen ein. Nur die Spitzen von Netzblattiris kommen durch.

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Simbienchentree12EvyKirstenDorotheeGsaelzbaerAmarille

Sitzecke am "Wäldchen".

Bild 1: März 2021 improvisierte ich einen neuen Weg-/ Beetbereich.

Bild 2: Die Sitzecke letztes Wochenende: In Reihen zogen ein Melisse (Nachbargrundstück), Echinacea, Margerite, noch eine Felsenbirne. Hinter der Buchensitzreihe wachsen unter dem Sadebaum Verbenen. Hinter ihm stehen links eine rotlaubige Hasel (Nachbargrundstück) und rechts eine Brombeere. Ich suche noch nach Pflanzen für die Unterpflanzung des Bereichs, damit das Areal ökologisch nicht vollständig verloren ist. An die Lärche lehnte ich eine alte Holzleiter (Nachbarn) für den Rambler "Filips Kiftsgate" für Grün am Baum und Schatten für die Rhododendren aka "Alpenrosen". Meine Schwiegereltern sind von der Verehrung alpiner Landschaften geprägt.

Bild 3: Am Wochenende entnahmen wir dem Wäldchen eine weitere Blaufichte. Jetzt ist Platz für neue Pflanzen: vorn ein roter Hartriegel, hinten ein Liguster (Nachbarn). Die Nadeldinger sterben nächstes Jahr, wenn wieder Platz in Schobern ist. Dazwischen kommt ein Faulbaum.

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Simbienchentree12EvyKirstenDorotheeGsaelzbaerAmarilleMomo

Nördlich des Wäldchens beginnt die Blumen-/ Obstbaumwiese.

Bild 1: Stand Mai 2021. Da hatten wir schon fünf Eiben, einen Wacholder und eine Thuja verpflanzt.

Bild 2: Oktober 2021 kamen 100qm Blumenwiese, d.h. Forsythie, Feuerdorn und Ziergras rau, umgegraben, zwei mal gefräst und glatt gezogen. Ich mischte 300g selbst gesammelte Blumensamen (Kornblume, Mohn, Kamille, Wilde Malve, Moschusmalve, Sakbiose, Karthäusernelke, Flockenblumen und ?) unter zwei Schubkarren Sand, warf sie aus, und als ich fertig war bemerkte ich, dass niemand meckerte: Wirf nicht mit dem Sand! Garten fetzt!

Ganz links stehen jetzt die Eiben, in dem dunklen Kreis vorn rechts eine Wildrose - die Veredelungsgrundlage einer Hochstammrose, ehemals Taufrose unseres Sohnes. Links flocht ich ein Keylinebeet mit 5% Gefälle in den Hang, um das Wasser länger im Gelände zu halten. Darauf stehen neu eine Aronia, Stachelbeere, Apfelquitte "Konstantinopel", Schwarze Johannisbeere, Liebstöckel, eine Aster und die Prinzess(süß)kirsche (Im Englischen wird sie auch als "Princess Ann" bezeichnet: ein Baum mit meinem Namen!). Es sollen drei bis vier weitere Keylinebeete mit Pfirsich, Mirabelle, Mispel etc. folgen.

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Südlich der Blumenwiese schließt der Poolquadrant an.

Bild 1 von November 2020. Meine Schwiegis gönnten sich einen neuen Pool. Drei Zuckerhutfichten sind schon weg. Hinter dem Pool langte die Räumfirma mit dem Kran über den Zaun und entfernte drei, ca. 20m hohe Nadeldingens.

Bild 2 vom letzten Wochenende: Ich verwurstete einen Teil des Blaufichtenreisigs in einer Totholzhecke mit Käferkeller, schachtete weiter für eine Trockenmauer und ebnete mit dem Aushub den Eingang zum Pool auf (altersgerechter Garten. Meine Schwiegis sind um die 70.) Um den Nutzen der Hecke zu erhöhen stecke ich nächstes Mal Brombeerzweige hinein.

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Der Käferkeller

Bild 1: Sogar auf 40 x 60cm findet man hier immer Überraschungen. Mal wieder eine Wurzel in der Stärke meines Unterarms.

Bild 2: endgültige Tiefe ca. 60cm plus kleine Kuhle. Hier traf ich wieder auf dieses exotische Tier: ein Regenwurm. Den zweiten beobachtete ich in dem 0,5qm Erde, den ich am Pool bewegte. Manchmal ist mir angesichts der Vitalität dieses Erdfleckens zum Weinen zu Mute.

Bild 3: die letzte von drei Etagen Mulm (Ich machte mal den Hackplatz sauber.), dazwischen trockene Äste und Zweige der Blaufichten. Topping ist ca. 1m Fichtenreisig als Hecke.

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Pläne und Fragen:

Im Wäldchen möchte ich entlang des Weges eine niedrige Natursteinmauer hochziehen, z.T. Bereiche ausschachten, mit Schotter auffüllen, sodass ein Magerbeet mit Sandarium und Echsenverstecken/ - sonnenplätzen entsteht. Hat jemand Ideen, womit ich den ausladenden Sadebaum unterpflanzen könnte? In einem Bereich kuschelt sich ein kleines Habichtskraut an ein Moos. Dort wächst auch der grünblättrige Günsel.

Die Blumenwiese möchte ich oben mit einem Birken-Heide-Saum abschließen. Ich besorge mir noch Klappertopf gegen den Rasen um die Kiefernwurzeln, wo wir mit der Fräse nicht hinkamen. Welche Blumen könnte ich in dem sauren Bereich unter der Weymuthskiefer ansiedeln?

Im Poolquadranten mochte ich am nördlichen (Holz-)Zaun eine Reihe Beerensträucher pflanzen.

Kennt jemand Stauden/ Kräuter, die auch Förderpflanzen sind, für die Beerenhecke? Ich habe bisher Rainfarn, Minze und Schafgarbe im Blick.

Der Westzaun hangabwärts wäre für die Pufferzone prädestiniert, zumal Wind und Wetter hier von Westen kommen. In 80cm Abstand zum Zaun verläuft eine Abwasserleitung, die nicht schwer bepflanzt werden sollte. Und es sollen ja auch keine Blätter in den Pool fallen. Also bleiben die Koniferen erst mal, und werden mit kleineren Sträuchern ergänzt. Von West nach Ost will ich das Gelände oberhalb des Pools in zwei Swales unterteilen und hier größere Sträucher und noch ein paar Bäume (Mehlbeere, Elsbeere, Ahorn) pflanzen. Am Zaun unterhalb des Pools möchte ich Obstspaliere statt eines Zauns und Ebereschen pflanzen. Hier müssen wir uns nicht an die Pflanzgesetze halten, weil das Grundstück mit der Zufahrt, das meine Schwiegis kauften, bis hier hinauf reicht. Wer das Grundstück haben will, muss in die Bepflanzung vertraglich einwilligen. Möchte jemand in 3-5 Jahren in Werdau/ Sachsen neben einem Naturgarten ein kleines Häuschen bauen. ;)

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tree12
Zitat von Ann Bünger am 31. Januar 2022, 11:04 Uhr

Da prägte ich auch unsere interne, blasphemische Bezeichnung "Gottesacker", weil der Pflanzenbestand einen ausgeprägten Friedhofcharme hat: Koniferen, Thujen, Rhododendren, Skimmie, Kolkwitzie, Kirschlorbeer, Flieder, Zierrosen, kurzgehaltener Grünbelag. Seit Umgestaltungsbeginn fällten wir ca. 7 Bäume, drei ließen wir fällen, ein Dutzend sind noch da.

 

Hallo Ann, erst einmal herzlich Wie schön, endlich mal wieder eine Landsmännin mit im Hortus-Boot zu haben. Wie sind ja hier wirklich ziemlich in der Minderheit.   Schön, dass Ihr so viel Platz habt.... da ist ja immens viel Potential vorhanden. Hoffentlich habt ihr die die oben erwähnte Kolkwitzie stehen gelassen. Die ist ein tolles Gehölz und enormer Insektenmagnet. Ich habe bei mir vor zwei Jahren eine gepflanzt und bin gespannt, wie sich der (noch)Winzling entwickelt. Ich hab von meinen Blühpflanzen im letzten Jahr noch ne Menge Ringelblumensamen und Mohn. Wenn Du magst, kann ich Dir gern was zukommen lassen, oder Du kommst bei mir vorbei und holst es Dir selber. Mein Hortus ist in Schkeuditz, also nicht ganz "umme Ecke", aber auch nicht gar so weit entfernt. Also viel Spaß bei der Umgestaltung auf dem Weg zum Hortus. Liebe Grüße KataFux

Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die Menge nicht sieht. (Laotse)

Einen solchen schon bestehenden Garten umzugestalten erfordert echt ne Menge Arbeit und Geduld, aber ihr seid ja ordentlich dabei, super

Was man unter Koniferen pflanzen kann weiß ich leider auch nicht, aber irgendwo habe ich sowas hier schon mal gelesen....

Bin auch mal gespannt wer da genaueres dazu weiß....@ommertalhof Frank? Was meinst du?

 

Fallen da noch mehr Koniferen? Sind ja schn noch so einige´, auch wenn ich nicht alle fällen würde, als Ansitz und Versteck taugen die allemal, bzw, Schattenspender für euch?

Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Hallo, Kata,

meine Biografie lässt mich häufig über Zugehörigkeitsgefühle wegen territorialer Demarkationslinien schmunzeln: Ich wuchs in Mecklenburg auf, machte mein Abitur in Sachsen-Anhalt, wohne in Thüringen (Weimar) und heiratete am 01. April letzten Jahres einen Sachsen. Also wird es ein weiterer Hortus in Sachsen mit Menschen.

Die Kolkwitze soll nach Möglichkeit bleiben. Sie ist wohl von den Pächtern, d.h. von vor 1985, aber leider nicht sehr groß. Mein Schwiegervater macht halt Hausmeisterschnitt. Nachdem ich ihm Wuchs und Pflege (vergeblich) erklärte, übertrug er mir die Pflege. Ich kappte ein paar der verschnittenen Zweige, gebe ihr jetzt zwei Jahre Ruhe und hole dann den restlichen Murks raus, damit sie wieder ein natürliches Erscheinungsbild erhält, denn dann ist sie wirklich schön.

Uh, Blumensamen und Hortuskucken. Wir haben noch einen Gutschein vom Leipziger Zoo. Ich würde das gern miteinander verbinden und mich melden, wenn die Tage wieder wärmer werden.

Herzliche Grüße nach Schkeuditz.

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